25. 01. 2024 | Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bekanntgegeben, dass Banafsheh Geretzki neue Direktorin Interne Revision wird. Beim weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock war diese für die Beratung der Europäischen Zentralbank in Sachen Finanzmärkte verantwortlich, bevor sie 2020 zur EZB kam und bald darauf als Abteilungsleiterin für die Überwachung bedeutender Finanzinstitute zuständig wurde. Sie hat eine wichtige Zusatzqualifikation als Interessenwahrerin der Großkonzerne.
Die deutsche Übersetzung der englischen Pressemitteilung der EZB findet man bei der Bundesbank.
In ihrer neuen Funktion wird Geretzki die internen Prüfungs- und Untersuchungsaktivitäten der EZB leiten, darunter auch Hinweisgeber-Verfahren. Sie wird für die Beziehungen zu anderen europäischen Institutionen wie dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung und dem Europäischen Rechnungshof zuständig sein.
Bevor sie 2015 zu BlackRock kam, bekleidete Frau Geretzki verschiedene Management- und Investmentbankfunktionen unter anderem bei Fortress Investment Group und Morgan Stanley.
Ihre Ausbildung absolvierte sie in Mexiko, den USA und an der European Business School in Oestrich-Winkel.
Offenbar merkt man bei der EZB gar nicht mehr, welchen Eindruck solche Personalentscheidungen machen. Die Preisfrage ist, warum eine hochbezahlte BlackRock-Managerin zur EZB wechselt, die zwar für den öffentlichen Dienst vergleichsweise sehr gut bezahlt, aber sicherlich nicht die gleichen Gehaltsperspektiven wie BlackRock bieten kann.
Bevor ich es vergesse zu erwähnen: Frau Geretzki ist eine Young Global Führungskraft der Großkonzernelobby Weltwirtschaftsforum der Klasse von 2014.
Sie wurde zwar aus den Listen des Forums getilgt. Das geschieht in der Regel auf eigenen Wunsch. Aber in der von Roger Golden Brown zusammengestellten Liste von 2022 ist sie verzeichnet und mit viel Mühe konnte ich im Internet Archiv Wayback Machine eine Liste der Klasse von 2014 finden. In ihrer Klasse von Auszubildenden zu Interessenwahrern des Großkapitals waren unter anderem auch der ukrainische Boxer Wladimir Klitschko, Philipp Missfelder, der damalige Vorsitzende der Jungen Union, und Jacinda Ardern, die spätere Celebrity-Regierungschefin von Neuseeland und Corona-Hardlinerin von Weltrang.
Englische version
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